Gruppenbild Studiengesellschaft für Mittelstandsfragen
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Joseph-Wild-Preis der Studiengesellschaft für Mittelstandsfragen für den ehemaligen Bundesfinanzminister Theo Waigel - v.l.n.r. Staatsminister a.D. Erwin Huber, Dr. Theo Waigel, MdEP Manfred Weber, MdB Alexander Radwan, geschäftsführender Vorsitzender.

Mittelstandsklausel bei Gesetzgebung in EuropaTagung 2018 - 50 Jahre Studiengesellschaft

Bei der künftigen Gesetzgebung in Europa soll es eine "Mittelstandsklausel" geben. Diese Forderung stellte Manfred Weber, Fraktionsvorsitzender der EVP im Europäischen Parlament, in seiner Festrede zum fünfzigjährigen Jubiläum der Studiengesellschaft für Mittelstandsfragen auf. Danach soll der europäische Gesetzgeber verpflichtet werden, die Folgen neuer Regelungen auf den Mittelstand bereits im Gesetzgebungsverfahren zu berücksichtigen. Denn die mittelständischen Unternehmer seien es wert, besonders beachtet zu werden. Sie stehen für einen hohen Grad an Verantwortung gegenüber dem Kunden ebenso wie für ihre Mitarbeiter. Klar stellte sich Weber in seiner Rede hinter die Forderung, einen Euro-Währungsfonds einzuführen, denn Europa könne sich bei künftigen Währungs-Schwierigkeiten "nicht mehr auf fremde Hilfe verlassen".

Seine Kandidatur als Spitzenkandidat der europäischen Volkspartei und damit zum Präsidenten der Europäischen Kommission bezeichnete Weber als "Zeichen der Demokratisierung". Denn ein gewählter Abgeordneter bewerbe sich damit um diese Spitzenposition in Europa.

Die Studiengesellschaft für Mittelstandsfragen e. V., gegründet vor fünfzig Jahren durch den ehemaligen EU-Kommissar Peter M. Schmidhuber und den damaligen Präsidenten des Zentralverbands des Deutschen Handwerks, Joseph Wild, will Mittelstand und Mittelschicht mit Wissenschaft und Politik zusammenführen. Sie spürt veränderte Rahmenbedingungen frühzeitig auf und setzt Impulse für unternehmerisches, gesellschaftliches und politisches Handeln.  Peter M. Schmidhuber und Prof. Dr. Werner Teufelsbauer gaben einen Rückblick auf die Gründung und die Arbeit der Vereinigung.

In seiner Laudatio zur Verleihung des Joseph-Wild-Preises würdigte der Vorsitzender der Studiengesellschaft Erwin Huber den Preisträger Dr. Theo Waigel als besonders verantwortungsbewussten und glaubwürdigen Politiker. Er stellte bei den Verdiensten des ehemaligen Bundesfinanzministers zuerst seinen Einsatz bei der Einführung des Euro heraus, denn damit habe gerade der Mittelstand faire Chancen auf den europäischen Märkten bekommen, die vorher weitgehend Großunternehmen vorbehalten waren. Ebenso würdigte Huber seine Verdienste um die Steuerpolitik. Waigels Eintreten für die Senkung des Einkommensteuertarifs und die Einführung der Ansparabschreibung und die Abschaffung der Gewerbekapitalsteuer seien herausragende Leistungen für Mittelschicht und Mittelstand.

Joseph-Wild-Preis Studiengesellschaft für Mittelstandsfragen
Studiengesellschaft für Mittelstandsfragen e. V.
Der Bäckermeister Joseph Wild (1901 - 1993), Mitbegründer der Studiengesellschaft für Mittelstandsfragen war ein exponierter Vertreter es deutschen Handwerks und als Präsident seines Zentralverbandes einer der Impulsgeber für die Handwerksordnung der Nachkriegszeit. Seine breite berufliche Erfahrung sowie seine sprachliche und politische Kompetenz widmete der Oberbayer der Vertretung der Interessen des Handwerks auf Verbands- wie Kammerebene. Über vier Jahre hinweg saß Wild, der als junger Bäcker bereits in den USA berufliche Erfahrungen gesammelt hatte, im Wirtschafts- und Sozialausschuss der EWG in Brüssel.

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